Glasfaseranschluss

Mit Highspeed ins Netz

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  • 19.09.2020
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Schneller, besser, sicherer: Die Süwag bringt Lebensqualität in die Region – nun auch als Internetanbieter.

Die Menschen kommunizieren, arbeiten und entspannen zunehmend in der digitalen Welt. Der vernetzte Alltag bringt gewaltige Ansprüche mit sich und Kupferleitungen an ihre Leistungsgrenze – Glasfasernetze nicht. Einblicke in eine Zukunftstechnik.

Heute kann man sich so einiges per Internet nach Hause holen. Filme und Fernsehen in gestochen scharfer Ultra-HD-Qualität zum Beispiel. Musik, Bilder und Podcasts werden ebenfalls runter- oder hochgeladen. Gleichzeitig hat vielleicht jemand Online-Unterricht, shoppt oder zockt Virtual Reality-Spiele, während ein anderer als Homeofficer Videotelefonie-Sessions mit Kunden abhält. Über das Netz können wir auch die die Solaranlage konfigurieren, das Elektroauto überwachen oder Backofen, Heizkörperthermostat und Lichttechnik steuern.

Ja, die Menschen kommunizieren, arbeiten, lernen und entspannen in der digitalen Welt. In diesem vernetzten Alltag tummelt sich eine stetig wachsende Anzahl unterschiedlicher Smartphones, Tablets und SmartHome-Geräte. Ihr Einsatz erfordert immer höheres Datenvolumen. Die klassische Internetverbindung ist diesen gewaltigen Ansprüchen allmählich nicht mehr gewachsen. Sind zu viele große Datenpakete auf dem Weg, zumal zur selben Zeit, dann entsteht ein Stau im Netz. Die Übertragung ist erlahmt, der Nutzer frustriert.

Die Glasfaserleitung

Eine Glasfaserleitung enthält einen Leerrohrverband mit 24 Mikrorohren mit jeweils einer Glasfaser pro Haushalt. Die Leitung ist von einem Schutzmantel umgeben und liegt circa 60 cm unter der Erde.

Schnell, sicher, unempfindlich – das Internet der Zukunft

Um Technologien wie das Streaming oder Cloud-Gaming effektiv nutzen zu können, müssen die Daten in einer hohen Geschwindigkeit in beide Richtungen versendet werden. Dafür sind global bereits hochmoderne Netze aus Glasfasern etabliert. Sie gelten als die Rennstrecken des Internets, und ermöglichen Transfers von 1.000 Megabits pro Sekunde (Mbit/s), also 1 Gigabit und mehr.

Das macht sie um ein Vielfaches leistungsstärker als die in den meisten Haushalten üblichen Kupferkabelverbindungen. Störungsresistent, witterungsbeständig und umweltfreundlich sind weitere Eigenschaften, mit denen Glasfasernetze punkten. Zudem ist es praktisch unmöglich, Glasfaserkabel anzuzapfen, um den Datenverkehr mitzulesen.

Digitalisierung braucht schnelle Netze, nur reine Glasfasernetze können das auch künftig liefern.“

Henning Sprenger,
Leiter Breitband bei der Syna GmbH

Die Internetanschlüsse Glasfaser, VDSL und DSL

Gebäude haben heutzutage drei unterschiedliche Internetverbindungen: einen direkten Glasfaseranschluss, einen VDSL-Anschluss mit Glasfaser- und Kupferkabel – ein Verteilerkasten versorgt dabei circa 100 Gebäude – oder das klassische DSL über eine Kupferleitung.

Gezielter Netzausbau in der Region

„Unsere Tätigkeit treibt die digitale Transfomation voran“, sagt Henning Sprenger, Leiter Breitband bei der Süwag-Netztochter Syna GmbH. „Für die eigene Netzsteuerung legen wir während kostenintensiver Tiefbauarbeiten, etwa bei Strom- und Gasprojekten, zusätzlich eine Glasfaserinfrastruktur an“, berichtet er über die Maßnahmen, die bereits seit Jahren zur Praxis gehören. Dabei geht es um das Verlegen sogenannter Leerrohre, in die man per Druckluftverfahren Glasfaserkabel reinblasen kann, und den Betrieb der Technik.

Künftig will die Syna GmbH den Glasfasernetzausbau im Einzugsgebiet der Süwag gezielter betreiben. Henning Sprenger: „Die Syna übernimmt hierbei Investition, Planung und Bau sowie den Betrieb der Glasfasernetze. Unser Partner, beispielsweise die Deutsche Telekom oder die Kevag Telekom, mietet die Netze an, entwickelt die Produkte und vermarktet diese an seine Kunden.“

Zahlen & Fakten

  • Der Vorteil: Im Gegensatz zu kupferbasierten Leitungen übernehmen bei Glasfasern nicht Elektronen den Transport der Informationen, sondern Lichtteilchen (Photonen). Bei dieser optischen Variante können deutlich mehr Informationen pro Zeiteinheit übertragen werden.
  • Die Verlegetiefe: 60 cm unter der Erde verlaufen neben der Glasfaserleitung weitere Rohre für Strom, Gas, Wasser oder Kupferkabel.
  • Die Verbreitung: 2019 hatten innerhalb der EU durchschnittlich 88 Prozent aller privaten Haushalte einen (festen oder mobilen) Breitbandanschluss. Die Niederlande (98 Prozent) und Norwegen (97) führen das Ranking an, an dessen Ende Bosnien und Herzegowina und Montenegro (jeweils 72) liegen. In Deutschland liegt der Wert bei 94 Prozent.
  • Die Geschwindigkeit: Mit etwa 85 Megabits pro Sekunde führt Taiwan ein aktuelles internationales Ranking der Länder mit den schnellsten Internetgeschwindigkeiten an. Singapur (71 Mbit/s), Schweden (55), Dänemark (49) und Japan (43) folgen auf den Plätzen 2 bis 5, Deutschland liegt mit durchschnittlich rund 25 Mbit/s auf Rang 25.
  • Der Breitbandatlas: Weitere Informationen zur aktuellen Breitbandversorgung in Deutschland liefert der Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Das regelmäßig aktualisierte Informationsmedium der Bundesregierung steht allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung.

Deutschland mit Nachholbedarf

Den Weg in das Gigabit-Zeitalter hierzulande sieht Sprenger als Herausforderung. Denn während 2019 der Glasfaseranteil an Festnetz-Breitbandanschlüssen in Ländern wie Südkorea (80,4 Prozent) und Schweden (66,9) ansehnlich gewesen ist, fiel Deutschland mit 3,2 Prozent als Glasfaser-Entwicklungsland auf. Doch die Nachfrage steigt, der Markt bewegt sich.

„Die beste Datenübertragung wird erreicht“, so Henning Sprenger, „wenn das Glasfasernetz nicht im Verteilerkasten am Straßenrand endet, sondern direkt in das Zuhause führt.“ Sein Breitbandteam ist auf solche Konzepte spezialisiert: „So können alle Vorteile der Glasfasertechnik ausgenutzt und alle Geräte gleichzeitig mit allen Möglichkeiten des Internets bedient werden.“

Markteinstieg in die Telekommunikation

  • Strategisch folgt die Süwag dem Leitsatz „Meine Kraft vor Ort“. Ziel unseres Unternehmens ist es, mehr Lebensqualität in die Regionen unserer Kunden zu bringen. Aktuell gehören dazu klassische Energieprodukte, aber unter anderem auch SmartHome-Geräte.
  • Künftig will die Süwag das Zuhause noch stärker erlebbar machen, dabei ihr Portfolio erweitern und den Markt der Telekommunikation betreten. Es gilt, Privatkunden für die Nutzung des Glaserfaserinternets zu gewinnen.
  • 40 Prozent der Einwohner einer Kommune, die wir anfragen, sollten „grünes Licht“ für uns als Internetanbieter signalisieren. Ab diesem Wert wird die Süwag ihre Pläne vor Ort konkretisieren. Erste Sondierungsgespräche laufen.

Fotos: astarot/shutterstock, Mike Wenski, Illustrationen: C3 Visual Lab

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