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Rasanter Spaß: Über drei Ebenen und durch spannende Kurven führt die moderne Kartbahn.
In Elektrokarts steckt so viel Fahrspaß, dass selbst eingefleischte Motorsportler wie Andreas Weiland vom Gas gehen, um Strom zu geben. Mit seiner Kartbahn in Frankfurt macht er den Rennsport zum klimaschonenden Vergnügen – mit Ökostrom von der Süwag.
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Rasanter Spaß: Über drei Ebenen und durch spannende Kurven führt die moderne Kartbahn.
Eigentlich hat Andreas Weiland Benzin im Blut. Früher selbst Rennfahrer, ist er nun Betreiber eines Rennteams, das für die DTM Trophy unter anderem am Nürburgring startet. Röhrende Motoren und Benzingeruch gehören also zu seinem Geschäft. Besonders nachhaltig ist das Rennen der Verbrenner aber nicht, weiß der gebürtige Offenbacher. Er hat sich daher einen Traum erfüllt: Eine eigene Indoor-Rennstrecke mit strombetriebenen Karts. Die fahren nicht nur klimaschonend mit Ökostrom von der Süwag, sondern auch angenehm leise: „Man hört nichts außer quietschenden Reifen – und dann weiß man gleich, dass da jemand die Kurve nicht sauber genommen hat“, lacht Weiland.
Gemeinsam mit Sohn Keven hat er Eco Kart im September 2019 in einer neu erbauten Halle in Frankfurt-Preungesheim eröffnet. Der „Junior“ kümmert sich um den Betrieb der Kartbahn, auf der auch seine Schwester und seine Verlobte mit anpacken. Ein echtes Familienunternehmen also. Familiär ist es auch neben der Rennstrecke – im gemütlichen Loungebereich. Und das, obwohl es eine der größten und modernsten Kartbahnen in Europa ist. Auf drei Ebenen surren die kleinen Stromer um die Kurven. „Eine gute Rundenzeit liegt bei 48 Sekunden“, so Keven Weiland. „Aber dafür muss man die Strecke schon gut kennen und regelmäßig trainieren.“
Der Betrieb der Fahrzeuge verbraucht jährlich in etwa so viel Strom wie 50 Haushalte im Jahr. Da der Strom aber aus grünen Quellen kommt, fahren die Karts durchweg umweltschonend. Obwohl sie in der Anschaffung dreimal so teuer sind wie ein Benzinkart, lohnt sich die Investition für Familie Weiland: Im Betrieb kosten die sie nur ein Zehntel – Strom im Wert von einem Euro verfährt man in etwa pro Stunde. „Es entstehen keine Abgase, kein Lärm, wir haben bessere Luft in der Halle und auch neben der Strecke kann man sich entspannter aufhalten“, erklärt der Juniorchef. Fahrspaß ist sowieso garantiert, weiß er aus eigener Erfahrung: „Die Beschleunigung ist der Hammer.“
Eine gute Rundenzeit liegt bei 48 Sekunden.“
Keven Weiland
Im Normalbetrieb werden die Karts nur gedrosselt eingesetzt: Rund 60 km/h sind möglich, was in den engen Kurven schon eine Herausforderung ist. In der Profiklasse sind die Fahrer mit bis zu 85 km/h unterwegs. Beim Kindertraining – Kinder ab zehn Jahren können einen Kart-Führerschein machen – wird die Geschwindigkeit noch einmal deutlich gedrosselt, ebenso wie in der Boxengasse. Die Steuerung dafür läuft komplett automatisch. „Wir haben hier so viel Technik und Automatisierung, wir haben eine Kartbahn 4.0“, so Andreas Weiland.
Die Multi-Level-Konstruktion der Rennstrecke über drei Ebenen bringt nicht nur besonderen Fahrspaß, sie spart auch Platz. Das macht den Betrieb der Indoor-Halle noch effizienter. Über das Thema Nachhaltigkeit macht Andreas Weiland sich viele Gedanken, bis hin zum kleinsten Detail: „Bald gibt es bei uns im Bistro-Bereich auch Öko-Kaffeekapseln statt der bisherigen Alu-Kapseln“, so der Gründer.
85 km/h
fahren die Karts im Profi-Modus maximal. Für reguläre Rennen wird die Geschwindigkeit der Elektrokarts automatisch auf 60 km/h gedrosselt.
Auch eine Photovoltaikanlage soll bald aufs Dach der Halle, bei der Planung der Statik wurde das direkt mit berücksichtigt. Da die Kartbahn vor allem in den Abendstunden in Betrieb ist, lohnt sich die Nutzung des Sonnenstroms vor Ort aber nur mit einem Batteriespeicher. „Oder wir vermieten die Fläche für die Photovoltaikanlage“, erklärt Andreas Weiland. „Das überlegen wir uns noch.“ Grün soll die Zukunft auf jeden Fall werden. Denn nach dem erfolgreichen Start in Frankfurt ruht sich Andreas Weiland noch längst nicht aus. Das nächste Projekt ist bereits geplant – den grünen Fahrspaß exportiert der Rennsportler bald nach Kiel. Dann heißt es auch dort: Strom geben für die Rundenzeit.
Eine Stunde dauert das Laden der Akkus. Genau so lange kann auch mit Vollspeed gefahren werden.
Sicherheit geht vor
Auf die Strecke dürfen Fahrer ab 14 Jahren und mit einer Mindestgröße von 1,45 Metern. Für Kinder zwischen 10 und 14 gibt es extra Trainingseinheiten. Ein ultra-robuster Rundumschutz, Überrollbügel und LED-Licht sorgen für Sicherheit im Elektrokart. Handschuhe und Helm sind Pflicht, ein Nackenschutz wird auf Wunsch bereitgestellt. Die gesamte Rennstrecke ist an den Banden mit Stoßdämpfern versehen. Außerdem wird die Geschwindigkeit der Karts individuell eingestellt und beispielsweise für Kinder und Fahranfänger gedrosselt.
In Corona-Zeiten legt Eco Kart besonderen Wert auf die Hygiene: Eine neue Sturmhaube muss vor Ort gekauft und unterm Helm getragen werden, zum Fahren gibt es Einweghandschuhe. Oberflächen in der Halle sowie die Karts werden regelmäßig desinfiziert. Dem sicheren Fahrspaß steht also nichts im Weg.
Foto und Video: Martin Leclaire