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Auf nach Paris! Der gebürtige Bingener Tobias Krick wollte schon als Kind bei Olympia dabei sein – jetzt steht die Tür weit auf.

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Der Traum von Olympia

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  • 25.06.2024
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Auf nach Paris! Der gebürtige Bingener Tobias Krick wollte schon als Kind bei Olympia dabei sein – jetzt steht die Tür weit auf.

Ein fairer sportlicher Wettstreit für alle Sportarten und Nationen sollen die Olympischen Spiele sein. Sie sind die Krönung so mancher Athletenkarriere. Auch für Tobias Krick: Der Volleyballer hat sich mit der deutschen Nationalmannschaft für Paris qualifiziert.

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Auf nach Paris! Der gebürtige Bingener Tobias Krick wollte schon als Kind bei Olympia dabei sein – jetzt steht die Tür weit auf.

Hätte der 11-jährige Tobias gewusst, dass er im Juli 2024 an der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele teilnimmt – er hätte wohl Luftsprünge gemacht. „Für mich war als Kind schon klar: Eines Tages bin ich bei Olympia dabei“, sagt Tobias Krick heute, mit 25 Jahren. „Das war immer mein Traum und das Ziel, auf das ich hintrainiere.“ Und dieser Traum ist zum Greifen nah: Tobias hat sich mit der deutschen Volleyballnationalmannschaft das Ticket für Olympia gesichert. Seit er acht ist, schlägt der gebürtige Bingener Volleybälle übers Netz. Seine Bundesliga-Karriere startete er mit 13 im Volleyball-Internat Frankfurt. Es folgte der Durchbruch bei den United Volleys Frankfurt, einen Tag nach seinem 16. Geburtstag der Start in der ersten Bundesliga und mit 19 die Berufung in die Nationalmannschaft. Seit vergangenem Jahr spielt Tobias für die Berliner Recycling Volleys, die frisch gekrönten Meister der Saison 2023/24.

Die Qualifikation für Paris war für ihn und seine Teamkollegen der Nationalmannschaft schon ein erster großer Erfolg. Im Jahr 2012 hatte sich die Herrenmannschaft das letzte Mal qualifiziert. Die verpasste Qualifikation 2018 hatte Krick als Spieler selbst miterlebt – eine Enttäuschung, die ihm neuen Ansporn fürs Training gab. Zusammen mit 10.500 Athletinnen und Athleten aus aller Welt dürfte sich Tobias Krick bei einer Teilnahme in diesem Jahr endlich Olympionike nennen. Was unterscheidet den Wettkampf von anderen? „Wir spielen wie bei anderen Turnieren ja auch nur Volleyball. Aber dass die ganze Welt zuschaut und zu dem Event alle Sportarten zusammenkommen, das ist etwas Besonderes“, so Tobias.

Anpfiff

27. Juli
Vorrunde

10. August
Finale

Die Olympische Idee

Mit dem Sport junge Menschen aus aller Welt zusammenzubringen, das war auch die Vision von Pierre de Coubertin, dem Gründer der Olympischen Spiele der Neuzeit. Von Ausgrabungen und antiken Wettkampfdarstellungen beeindruckt, hatte er 1880 die Idee, die Olympischen Spiele wiedereinzuführen. Coubertin gab den Spielen das Motto „All sports, all nations“. Unpolitisch, tolerant und weltoffen sollten sie sein – symbolisiert von fünf miteinander verbundenen Ringen für die fünf Kontinente.

Während „Dabei sein ist alles“ ebenfalls als olympisches Motto zitiert wird – Coubertin hat diesen Satz allerdings nie gesagt –, gilt bei den Athleten doch stets die Goldmedaille als Krönung. Auch Tobias Krick hat Gold im Blick, wenn auch noch mit der ihm eigenen Zurückhaltung. „Auf jeden Fall ist es das Ziel, eine Medaille zu gewinnen, aber das wird sehr schwer“, schätzt der Profi. Polen, Italien, die USA und auch das französische Team mit seinem Heimvorteil seien nicht zu unterschätzen. 

Für Tobias und seine Teamkollegen ein weiterer Grund, motiviert ins Training zu gehen. Und sogar ins Fitnessstudio. Wie so manch anderen kostet das selbst den Profi Überwindung. Denn die Motivation gibt Tobias hauptsächlich sein Team, in dem der innere Schweinehund keine Chance hat. „Alleine Krafttraining zu machen, dazu muss ich mich schon sehr motivieren“, gibt Tobias zu. „Doch ich sage mir dann, dass es meinem Körper guttut und wichtig ist, um voranzukommen.“

„Für mich war als Kind schon klar: Eines Tages bin ich bei Olympia dabei.“

 

Tobias Krick
Volleyballnationalspieler

Im Team gegen den Schweinehund

Immer besser zu werden, das ist der ureigene Antrieb des eher introvertierten, 2,13 Meter großen jungen Mannes, der nur auf dem Spielfeld aus sich herauskommt. Der Mittelblocker, der gerne seine Glückszahl 21 auf dem Trikot trägt, punktet vor allem mit seiner Größe. Aber auch Sprungkraft und eine gute Hand-Auge-Koordination machen sein Spiel aus. „Volleyball ist sehr visuell“, sagt Tobias. „Vor allem in meiner Position in der Mitte muss ich in Bruchteilen einer Sekunde verarbeiten: Wo ist der Ball? Was macht der Gegner? Und dann blocken. Je mehr Spielverständnis und Erfahrung man hat, desto schneller schaltet man.“

Jemals etwas anderes zu machen als Volleyball zu spielen, kam Tobias Krick nie in den Sinn. Umso wichtiger ist ihm der Höhepunkt Olympia. Ein Event, bei dem er sich freut, dass seine Familie dabei ist. Denn die gibt Tobias, der trotz seiner Karriere in Berlin im Herzen Bingener ist, den nötigen Rückhalt und Unterstützung. Volleyballfans – und solche, die es werden wollen – können dem deutschen Team ab dem 27. Juli in der Vorrunde die Daumen drücken. Und sich von all den anderen Sportlern und Sportlerinnen begeistern lassen, die bei Olympia Höchstleistungen zeigen.

Auf Instagram nimmt Tobias Krick regelmäßig 1,1 Millionen Menschen in seinen sportlichen Alltag mit. Schauen Sie mal rein: instagram.com/tobiaskrick

Athletinnen und Athleten begeistern immer wieder mit Höchstleistungen – nicht nur bei Olympia. Stöbern Sie durch unsere kleine Auswahl legendärer – teils kurioser – Rekorde aus der Welt des Sports.

Dabeibleiben ist alles

Den richtigen Sport finden, Ziele setzen und vor allem: dranbleiben. Klingt doch ganz einfach, oder? Doch wie schafft man es, im Alltag dauerhaft Zeit und Motivation für den Sport aufzubringen? Die SMART-Regel aus der Sportwissenschaft hilft Ihnen dabei.

Spezifisch: Legen Sie Ziele so eindeutig wie möglich fest. Also statt „Ich will mich mehr bewegen“ lieber „In den nächsten vier Wochen walke ich jede Woche“.

Messbar: Zur Selbstkontrolle brauchen Sie Zahlen. Nehmen Sie sich beispielsweise zweimal pro Woche 20 Minuten Walken als Ziel.

Akzeptiert: Ihre Ziele sollten zu Ihnen passen – Sie sollten voll dahinterstehen.

Realistisch: Stecken Sie Ihre Ziele nicht zu hoch, sie müssen erreichbar sein.

Terminiert: Ein festes Datum für die Sporteinheit ist ein wichtiger Bestandteil der Zielplanung. Zusätzlich hilft ein langfristiges Ziel – zum Beispiel, 150 Minuten Ausdauertraining pro Woche zu erreichen.

Diese und weitere Tipps finden Sie bei der Stiftung Gesundheitswissen:
stiftung-gesundheitswissen.de

Fotos: Martin Leclaire, andreswd/iStock

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