In Hofheim plant die Süwag erstmals den Bau eines Rechenzentrums mit. Es soll nicht nur sicher und modern, sondern auch besonders nachhaltig werden.
Eine Welt ohne digitale Anwendungen und das Internet? Kaum vorstellbar! Der stetige Fluss von Daten gehört selbstverständlich zu unserem Alltag – und verbraucht jede Menge Energie. Allein in Deutschland kletterte der Verbrauch von Servern und Rechenzentren von rund 10 Milliarden Kilowattstunden im Jahr 2010 auf 16 Milliarden im Jahr 2020, Tendenz steigend.
Umso wichtiger ist es, die Digitalisierung effizient zu gestalten: „Wenn Unternehmen ihre eigene IT auslagern oder von Dienstleistern ganze IT-Landschaften in größere Rechenzentren konsolidiert werden, entstehen Synergieeffekte. Das spart Energie“, sagt Roman Schließmeyer, Leiter Data Center Services bei der Süwag. „Und beim Bau neuer Rechenzentren können kluge Konzepte den Energieverbrauch deutlich drosseln.“
Die Süwag möchte mit gutem Beispiel vorangehen. Deshalb möchte sie sich in Hofheim erstmals an einem Rechenzentrum beteiligen. Zusammengetan hat sie sich dafür mit den deutschen Firmen noris network und Datacenter Group. Zu dritt planen sie, das Datenzentrum im Rahmen eines Joint Ventures zu bauen und zu betreiben.
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Megavoltampere Anschlussleistung soll das neue Rechenzentrum erreichen. Zum Vergleich: Das entspricht der Gesamtleistung des Windparks Heidenrod, an dem die Süwag beteiligt ist.
„Wir legen größten Wert auf ökologische Nachhaltigkeit“, betont Schließmeyer. So sollen nicht nur die Server hocheffizient arbeiten. Vorgesehen ist auch, dass die entstehende Abwärme in ein lokales Fernwärmenetz eingespeist wird und so klimafreundliches Heizen ermöglicht. Die Notstromaggregatoren sollen mit klimafreundlichen, synthetischen Kraftstoffen laufen können – und vieles mehr.
Läuft alles nach Plan, geht das neue Rechenzentrum in Hofheim 2025 in Betrieb und beherbergt dann unter anderem die IT-Landschaften von Unternehmen und Kommunen. „Die Metropole Rhein-Main ist das europäische Zentrum für digitale Infrastrukturen. Mit dem Betrieb eines solchen hochmodernen Rechenzentrums zusammen mit zwei etablierten Partnern erweitern wir unser Dienstleistungsspektrum und schaffen die Voraussetzung für zusätzliche Wertschöpfung in der Region“, sagt Süwag-Vorstandsmitglied Dr. Markus Coenen.
Fotos: DC-Datacenter Group