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Herzblut, Tatkraft, Backkunst: Mit diesen Zutaten hat sich Monika Ceglarz ihr halbes Leben lang für krebskranke Kinder in Frankfurt engagiert.

Soziales Engagement

Mit Kraft und Kuchen

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  • 19.06.2021
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Herzblut, Tatkraft, Backkunst: Mit diesen Zutaten hat sich Monika Ceglarz ihr halbes Leben lang für krebskranke Kinder in Frankfurt engagiert.

Fast 40 Jahre lang hat sich Monika Ceglarz für krebskranke Kinder in Frankfurt eingesetzt. Und Betroffenen ein ums andere Mal den Alltag versüßt – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.

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Herzblut, Tatkraft, Backkunst: Mit diesen Zutaten hat sich Monika Ceglarz ihr halbes Leben lang für krebskranke Kinder in Frankfurt engagiert.

Kaum eine andere Diagnose zieht Betroffenen wohl so sehr den Boden unter den Füßen weg wie diese: Krebs. Das sind fünf Buchstaben, die viel Angst bedeuten und das Leben nachhaltig verändern. So war es auch bei Monika Ceglarz, als ihre vierjährige Tochter 1981 an Leukämie erkrankte. Die Frau aus Kronberg im Taunus weiß, wie es ist, am Bett eines schwer kranken Kindes zu wachen, zu hoffen und zu bangen – und am Ende doch den Kampf aufgeben zu müssen.

Es war ein Schicksalsschlag, der tiefe Wunden riss, aber auch der Auslöser für ein jahrzehntelanges Engagement war. Denn Monika Ceglarz hatte auf der Kinderkrebsstation des Frankfurter Uniklinikums hautnah den Pflege­notstand miterlebt. Gesehen, dass es kaum psychologische Betreuung gab – geschweige denn Schulunterricht oder eine ordentliche Nachsorge für die Kinder. „Meine eigene Betroffenheit hat damals den Ausschlag gegeben, etwas unternehmen zu wollen“, erzählt sie. Gemeinsam mit anderen Eltern und mit Unterstützung eines Klinikprofessors gründete sie 1983 den Verein „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt“. Ihr Ziel: Betroffenen Familien zur Seite stehen und die Situation für erkrankte Kinder verbessern. „Am Anfang haben uns einige belächelt. Nach dem Motto: Was werden ein paar Mütter schon auf die Beine stellen“, erinnert sich Ceglarz. „Aber das hat sich schnell geändert.“

Denn die Eltern und ihre Mitstreiter schafften einiges: Von den ersten Spendengeldern kauften sie Mütterbetten für Frauen, die über Nacht bei ihren Kindern im Krankenhaus blieben. Sie errichteten ein Familienzentrum, das bis heute eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene ist. Der Verein finanzierte Psychologen und Erzieher, organisierte Sporttherapien, PC-gestützten Unterricht und Angebote für Geschwisterkinder. Er kaufte ein Ferienhaus an der Ostsee, um betroffenen Familien kleine Auszeiten zu ermöglichen. „Denn in so einer Situation ist ja die ganze Familie krank“, so Monika Ceglarz.

Auch Großprojekte wie den Bau eines neuen Zentrums für Stammzell-Transplantationen an der Klinik, die heute fast alle drei Tage ein neu mit Krebs diagnostiziertes Kind aufnimmt, stemmte der Verein mit. Die Mitglieder gründeten die Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder und eröffneten ein Forschungshaus. Die Unterstützung der Forschung ist neben „Helfen“ und „Heilen“ die dritte tragende Säule der Vereinsarbeit. Diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Längst ist aus den „paar Müttern und Vätern“ eine große Gemeinschaft geworden. Neben zahlreichen privaten Unterstützern und Unternehmensspendern tragen heute 1.300 Mitglieder den Verein – darunter familiär Betroffene und sogenannte fördernde Mitglieder, die die Arbeit kontinuierlich mit Spenden unterstützen.

Die Entwicklung von der kleinen Elterninitiative zum anerkannten Verein hat Monika Ceglarz über all die Jahre als ehrenamtliches Vorstandsmitglied maßgeblich vorangetrieben. Dabei war sie immer mittendrin und packte mit an: „Ich war nie der Büromensch“, sagt sie. Also sammelte sie Spenden, organisierte Feste und Freizeiten und den alljährlichen Vereinsstand auf dem Weihnachtsmarkt. Dort gab es selbst gekochte Marmelade für den guten Zweck und auch sonst sorgte Monika Ceglarz stets für kulinarische Genüsse. Insbesondere das Backen ist seit Kindertagen ihre Leidenschaft – inzwischen profitieren davon auch die Kunden ihrer Backstube „Monis Macarons & Tartes“, zuvor vor allem die betroffenen Familien. So veranstaltete Monika Ceglarz regelmäßig Treffen in der Stationsküche des Uniklinikums. „Ich habe zum Beispiel Hamburger-Brötchen gebacken und alles eingetuppert, sodass sich die Kinder abends ihren eigenen Burger belegen konnten“, erzählt sie. Und durch das Familien­zentrum zog oft der Duft nach frisch gebackenem Kuchen.

Erneute Schicksalsschläge hielten die Powerfrau nicht davon ab, sich weiter für das leibliche und seelische Wohl anderer einzusetzen. Für dieses Engagement hat sie jüngst eine hohe Auszeichnung erhalten: das Bundesverdienstkreuz. Nach Anerkennungen wie dem Kronberger Frauenpreis gewissermaßen das Sahnehäubchen auf dem Kuchen. „Das war eine große Freude – auch, weil das Wirken des Vereins dadurch noch einmal in den Fokus gerückt ist“, sagt Ceglarz. „Und für mich war es ein schöner Abschluss dieser langen Lebensphase.“

80

Prozent der jungen Krebspatienten können heute geheilt werden.

Andere zu verwöhnen, macht mich glücklich.“

Monika Ceglarz
Monis Macarons & Tartes

2018 hat Monika Ceglarz den Vereinsvorstand verlassen, sich im vergangenen Jahr auch aus der Stiftung zurückgezogen. „Es war Zeit, Platz für eine neue Generation zu machen. Obwohl mir das schwergefallen ist“, so die Kronbergerin. Däumchen zu drehen kam für sie aber nicht in Frage. Und deshalb versüßt sie sich und anderen in ihrer Backstube den Alltag: mit Zitronentarte, Schokoladenkuchen und Co. „Andere zu verwöhnen, das macht mich einfach glücklich.“ Der neue Lebensmittelpunkt ist ihr „Lädchen“ in Kronberg – und natürlich ihre Kinder und Enkel. Doch die jungen Patienten und deren Familien bleiben in Monika Ceglarz’ Gedanken. „Meine Vision ist, dass alle an Krebs erkrankten Kinder geheilt werden. Und dass jedes einzelne die Chance auf eine Zukunft ohne Spätfolgen hat. Meinen Nachfolgern wünsche ich dafür viel Erfolg und Kraft.“

Helfen Sie mit!

Sie möchten die „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt“ unterstützen? Der Verein freut sich über engagierte Menschen, die tatkräftig mit anpacken oder finanziell helfen. Letzteres geht entweder über eine fördernde Mitgliedschaft oder eine Spende. „Dabei ist jeder Betrag möglich“, betont Monika Ceglarz. „Auch kleine Spenden summieren sich. Ohne sie wären wir nicht das, was wir heute sind.“ Weiterführende Infos zu den Spendenmöglichkeiten gibt es unter kinderkrebs-frankfurt.de/spenden

Für süße Auszeiten

Monika Ceglarz hat uns das Rezept für ihren beliebten Schoko-Tonka-Kuchen ohne Mehl verraten – viel Spaß beim Nachbacken!

Zutaten

200 g Blockschokolade mit 65 % Kakao
200g Butter
200g Zucker
4 Eier
200 g gemahlene Mandeln
1/2 Tonkabohne fein gerieben
1 gehäufter Kaffeelöffel Backpulver

So wird's gemacht:

  • Blockschokolade in Stücke brechen und mit der Butter im Wasserbad oder in der Mikrowelle schmelzen. Zucker unterrühren, die Eier dazugeben und alles gut verrühren. Die halbe Tonkabohne hineinreiben, Mandeln und Backpulver unterheben und glattrühren.
  • Eine 28-cm-Springform mit Backpapier auslegen, den Teig hineingeben und bei 170 Grad ca. 40 Minuten backen.
  • Mit einem Messer den Rand lösen, die Springform abnehmen, einen Kuchenrost auflegen und stürzen. Das Backpapier ablösen und den Kuchen erneut auf eine Platte stürzen.
  • Mit Puderzucker bestäuben, evtl. mit einer Schablone.

Tipp: Besonders köstlich schmeckt der Schokoladenkuchen mit Schlagsahne.

Betörende Bohne

Die Tonkabohne ähnelt mit ihrem süßen Aroma der Vanille und verfeinert in der Küche Kuchen, Desserts und Co. Dafür einfach eine kleine Menge mit einer feinen Muskatreibe abreiben – erhältlich ist die Frucht im gut sortierten Supermarkt oder Bioladen.

„Schnell und unbüro­kratisch helfen“

Wie gut, dass es Menschen wie Monika Ceglarz gibt, die anderen in schwierigen Lebenslagen zur Seite stehen. Denn egal ob Krankheit, familiäre Probleme oder wirtschaftliche Notlage: Unterstützung und erreichbare Anlauf­stellen sind für Betroffene enorm wichtig. Viele Vereine, Initiativen und Projekte in unseren Regionen haben das erkannt – und helfen dort, wo es nötig ist.

Auch wir als regionales Unternehmen möchten hier einen Beitrag leisten. Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, zu unterstützen, ist uns eine Herzensangelegenheit. Gerade jetzt in der Corona-Zeit. Schließlich stehen zum Beispiel auch einige Unter­nehmen aus unserer Heimat durch die Krise mit dem Rücken an der Wand. Während des Shutdowns brachen ihnen Einnahmen ein oder ganz weg, laufende Kosten für Mitarbeiter, Miete, Strom und Gas aber blieben.

Um Arbeitsplätze zu sichern und die Attraktivität unserer Region zu erhalten, helfen wir an dieser Stelle schnell und unbürokratisch. Wie? Indem wir zum Beispiel Abschläge reduzieren oder stunden und Ratenzahlungen für offene Rechnungen vereinbaren. Kunden, die von den Schließungen durch die Pandemie betroffen sind oder noch auf die zugesagte Unterstützung von der Regierung warten, können so ein wenig aufatmen. Wenn auch Sie Hilfe benötigen, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Gemeinsam finden wir auch in Ihrem Fall eine gute Lösung – darauf dürfen Sie sich verlassen!

Glücklicherweise geht es in Sachen Pandemie inzwischen bergauf. Wir wissen aber um die noch immer schwierige Situation und versprechen: Wir bleiben unseren Kunden ein verlässlicher Partner – getreu unserem Leitspruch „Meine Kraft vor Ort“. Denn nur wenn wir alle gemeinsam gut durch diese besonderen Zeiten kommen, können wir uns auch in Zukunft gemeinsam für unsere Regionen starkmachen. Und das ist doch das, worauf es ankommt, oder?!

Liane Schnaible, Leiterin Abrechnungscenter, über die richtige Unterstützung in Krisenzeiten

Wie kommen Sie durch die Krise – und was nehmen Sie sich für die Zeit danach vor? Erzählen Sie uns davon. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören:

Foto und Video: Sascha Kreklau, Süwag, Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.

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