Frühlingsgrüße aus dem Wald: Bärlauch gehört zu den ersten Wildkräutern, die nach dem Winter sprießen. Sein knoblauchähnlicher Duft strömt von März bis Mai durch unsere Wälder. Greifen Sie zu und kochen Sie diese zitronig-würzigen Spaghetti!
Warum heißt Bärlauch eigentlich Bärlauch? Früher erzählte man sich, dass Bären nach dem Winterschlaf mit Vorliebe dieses Frühlingskraut fraßen. Ob’s stimmt? Klar ist: Bärlauch ist mit Knoblauch, Schnittlauch und Zwiebel verwandt. Und das schmeckt man. Die Blätter haben ein würziges Aroma, das nicht nur Bären mögen. Es macht sich prima in Salaten, Pestos oder Suppen.
Sie dürfen Bärlauch – außer in Naturschutzgebieten – gern für den Eigenbedarf sammeln. Am besten nicht mehr als eine Handvoll. Fündig werden Sie in schattigen, feuchten Laubwäldern. Dort fühlt sich das in Europa und Asien heimische Lauchgewächs wohl und bedeckt den Boden ab März mit grünen Teppichen. Wenn Sie Bärlauch pflücken, bevor er seine weißen Blüten ausbildet, schmeckt er besonders intensiv. Aber Vorsicht: Der „wilde Knoblauch“ sieht dem giftigen Maiglöckchen ähnlich. Nur wer genau hinschaut, erkennt die Unterschiede. So wachsen Bärlauchblätter etwa einzeln aus dem Boden, während Maiglöckchen pro Stiel meist zwei Blätter ausbilden. Das markanteste Alleinstellungsmerkmal aber ist der Geruch. Steigt Ihnen beim Zerreiben der Blätter Knoblauchduft in die Nase, liegen Sie richtig.
Da die Blätter am Boden wachsen, ist es wichtig, sie gründlich zu waschen. Verarbeiten Sie Ihre Ernte danach möglichst direkt, das Aroma verfliegt schnell. Mein Tipp: Lassen Sie die Kräuter eine Liaison mit Olivenöl und Zitrone eingehen – fertig ist eine würzig-frische Pastasoße, die garantiert Frühlingsgefühle weckt.


Unsere Autorin
Foodbloggerin Sun-Mi Jung verrät Ihnen an dieser Stelle regelmäßig Tipps für gutes Essen und Rezepte, die großen Genuss für kleines Geld versprechen.
Rezept für Bärlauch-Spaghetti mit Zitrone
Zutaten für zwei bis drei Portionen:
- 300 g Spaghetti
- 100 g frischer Bärlauch
- 1 Biozitrone (Saft und Abrieb)
- 50 g geriebener Parmesan
- 2 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer

Zubereitung:
Bärlauch gründlich waschen, fein hacken.
Zitrone unter fließend heißem Wasser abwaschen. Schale mit einer feinen Reibe entfernen, dabei nur den gelben Teil abreiben. Zitrone halbieren und auspressen.
Den Bärlauch mit Zitronensaft, -abrieb und Olivenöl mischen. Die Mischung zur Seite stellen.
Spaghetti nach Packungsanleitung in reichlich Salzwasser al dente kochen. Sie sollten auf jeden Fall noch etwas Biss haben. In einen Durchschlag geben und gut abtropfen lassen.
Die Spaghetti in der vorbereiteten Bärlauchmischung wenden. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Wer mag, serviert das Gericht mit Parmesan bestreut.
Guten Appetit!
Fotos: milart/Shutterstock.com, Sun-Mi Jung